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Mieterin Antonietta Bianco feiert 100. Geburtstag

Am 12. August feierte die Mieterin einer Wohnung des Wohnbauinstitutes Antonietta Bianco aus Bozen ihren 100. Geburtstag. Der Präsident Konrad Pfitscher hat ihr dazu gratuliert und einen Blumenstrauß überreicht.

Die Jubilarin Antonietta Bianco mit ihren Kindern und Präsident Konrad Pfitscher.
ZoomansichtDie Jubilarin Antonietta Bianco mit ihren Kindern und Präsident Konrad Pfitscher.

Präsident Konrad Pfitscher überbrachte im Namen des Wohnbauinstitutes Frau Antonietta Bianco einen Blumenstrauß und die Glückwünsche zum 100. Geburtstag. Die Mieterin des Institutes lebt seit 63 Jahren, also seit 1950, in einer Wohnung des Wohnbauinstitutes in Bozen. Zuerst wohnte sie in einem Häuschen in der Semiruralizone in der Baristraße, die in den 80er Jahren abgebrochen wurden, dann seit der Umsiedlung in der Reschenstraße. Sie und ihre Familie freute sich über den Besuch.

Antonietta Bianco wurde am 12. August 1913 in Bianchi in der Provinz Cosenza geboren. Ihr 1910 geborener Ehemann Gerardo Guerra, den sie 1941 geheiratet hat, war Militärangehöriger und leistete seinen Dienst in Addis Abeba, im 1936 von Italien eroberten Äthiopien. 1942 besetzten englische Truppen Äthiopien und die italienischen Bürger wurden in Konzentrationslager gesperrt. Dort erlitt Frau Bianco einen schmerzlichen Verlust, der gerade geborene erste Sohn verstarb im Konzentrationslager aufgrund der entbehrungsreichen Verhältnisse. 1943 wurden die Frauen und Kinder der italienischen Staatsangehörigen nach Venedig überführt und Frau Bianco kam dann direkt nach Bozen zu ihren Schwiegereltern, die in der Semiruralizone wohnten. Ihr Mann wurde erst nach dem Krieg aus der Gefangenschaft entlassen. Auch er kam dann nach Bozen, wo er als Karrosseriespengler bei der Firma Viberti in Bozen eine Arbeit fand.

Das Ehepaar bekam vom 1943 bis 1953 weitere vier Kinder und zwar 3 Töchter und einen Sohn. Inzwischen ist Frau Bianchi Großmutter von 8 Enkelkindern und Urgroßmutter von 9 Urenkeln. Der Ehemann verstarb bereits 1968 an einer berufsbedingten Krankheit.

Noch bis ins hohe Alter von 92 Jahren lebte Frau Bianchi alleine in ihrer Wohnung. Seit einem Sturz wurde sie aber immer pflegebedürftiger und heute kümmern sich ihre drei Töchter, abwechselnd im 24 Stunden Rhythmus, liebevoll um ihre Mutter.

Präsident Pfitscher wünschte ihr alles Gute und Gesundheit für ihr weiteres Leben.

(WS)