2000 - 2012
Diese Jahre waren durch die sich bereits vorher abzeichnende Entwicklung in der Bautätigkeit des Institutes gekennzeichnet; die außerordentliche Instandhaltung und im Besonderen die energetische Sanierung der Gebäude war im Verhältnis zu den Neubauten vorrangig geworden. Diese Entwicklung wurde auch durch den Umstand verstärkt, dass der Bedarf an Institutswohnungen vor allem in den Landgemeinden aber auch zum Teil in den Städten geringer geworden war, was erfreulicherweise bedeutet, dass ein Großteil des Bedarfes gedeckt werden konnte. In Bozen wurden die zwei größten Bauvorhaben des Institutes dieser Zeit, nämlich die Zone „Firmian“ und die Zone „Kaiserau“ mit vorbildhaften Kriterien bezüglich Energieeinsparung, Nachhaltigkeit und guter Detaillösungen durchgeführt.
Bozen, Stadviertel "Firmian", Mozartstraße 31-37, 49 Wohnungen; 2008 geplant von Arch. Walter Pardeller und Arch. Josef Putzer.
Unter dem baulichen Aspekt zeichneten die Institutsbauten dieses Zeitraumes zwei Dinge aus. Einmal war es eine Fortführung und weitere Verbesserung der Energiesparmaßnahmen mit der Einführung eines verbesserten Klimahaus“B“ – Standards (40 kWh/m² Jahr) und der Verwirklichung von Gebäuden im Klimahaus „A“- Standard bis hin zum sogenannten Passivhaus, das nur mehr etwa ein Zehntel des Verbrauchs eines Gebäudes aus den 70er Jahren aufweist. Zum Zweiten waren es die Baudetails, die bereits bei der Planung noch aufmerksamer überprüft und verbessert wurden mit dem Ziel, die künftigen Instandhaltungskosten möglichst gering zu halten. Dies drückte sich auch in einer Standardisierung der Bauvorschriften des Institutes durch die neu erarbeiteten Planungsrichtlinien und die Technischen Normen des Wohnbauinstitutes aus. Die Wohnungen und Gebäude des Institutes sollen demnach kostengünstig, nachhaltig also ressourcenschonend und langlebig aber auch - und nicht zuletzt - ästhetisch attraktiv gebaut werden. Unter diesen Vorzeichen hat das Institut versucht, sich für die kommenden Jahre zu wappnen, Jahre, die unter dem Zeichen der allgemeinen Knappheit der Ressourcen, vor allem jener finanziellen, stehen werden und sicherlich eine große Herausforderung an uns alle darstellen.
Lana, "Hofmann Anger", Höflerstraße 3-5, 20 Wohnungen; 2008 geplant von Arch. Sabina und Arch. Klaus Valtingojer.
Ausblick auf das Bauen in der Zukunft
In den Planungsrichtlinien des Wohnbauinstitutes finden sich bereits einige Hinweise in welche Richtung sich die Gebäude des Institutes in Zukunft entwickeln werden. Ein natürlich wichtiges Thema ist dabei eine noch energiesparendere Bauweise auch in Hinblick auf die europäische Richtlinie 2010/31/EU, die ab 2018 in Kraft treten wird, die aber bereits für die Jahre dazwischen noch strengere Grenzwerte für den Verbrauch von fossilen Brennstoffen von Gebäuden vorschreibt. Öffentliche Gebäude dürfen bereits ab 2018, jene private ab 2020 nur mehr im Niedrigstenergiestandard gebaut werden.
Immer größere Aufmerksamkeit wird auch der Nachhaltigkeit und den geringen Instandhaltungskosten der verwendeten Baustoffe gewidmet werden. Eine ressourcenschonende und langlebige Bauweise schont nicht nur den Geldbeutel der Wohnungsnutzer, sondern ist auch für ihre Gesundheit förderlich.
Das erste, als Pilotprojekt errichtete, Passivhaus des Wohnbauinstitutes in Branzoll mit 8 Wohnungen; 2006 geplant von Arch. Michael Tribus.